Sommerakademie Wismar – Räume für die Sinne

Internationale Sommerakademie Wismar

Seit 1996 findet alljährlich in 3 Wochen innerhalb der Sommerferien der Hochschule Wismar die Internationale Sommerakademie Wismar – heute: Internationale Sommerakademie Wismar für Architektur, Design und Kunst- statt. Prof. Valentin Rothmaler war Initiator, Organisator und künstlerischer Leiter der Sommerakademie von 1996 bis 2013. Eingeladen sind Studenten, Young Professionals, Abiturienten, Auszubildende und interessierte Laien, mit immer wechselnden qualifizierten Workshopleitern – Architekten, Künstlern, Designern – an einem gewählten Thema arbeiten. Räume und Equipment der Hochschule können dabei genutzt werden, es gibt außerdem ein reichhaltiges Freizeit- und Beiprogramm. Regelrechten Kultstatus hat das künstlerische Themenkochen auf der Dachterrasse des Neubaus für die Fakultät Gestaltung auf dem Hochschulcampus erreicht- inklusive phantastischem Blick auf die Backsteingotik des historischen Wismars.  2003 war Martina Nadansky Leiterin des Workshops Räume für die Sinne.

Aus der Ankündigung

Künstlerische Ergebnisse der Teilnehmer

mythos – aura – tabu
Geheimnisvolle Wörter, aufgeladen mit Stimmungsbildern, werden konfrontiert mit der banalen Realität da draußen…  von Martina Nadansky

Orakel
Eine Schale mit Wasser – vielfältige Assoziationen tauchen auf: Opferschale, Orakel, Taufbecken. Auch praktischer Nutzen: Hunde trinken, Kinder begreifen, man wäscht sich Hände und Füße, testet die Temperatur und wundert sich über den Inhalt der Schale. Zwei Wochen haben wir die Reaktionen festgehalten und stellen sie hier dokumentarsich aus… von Martina Nadansky

Farbdusche
Eintauchen in Farbe, Energie tanken, Sinne aufladen, rotbaden im sterilen weißen Raum … Kontraste …von Martina Nadansky

Hyperhidrosis Pedum oder Geruchsknospen
„In unserer heutigen Gesellschaft erreichen uns 80% unserer sensorischen Informationen über das Auge. Das visuelle System dominiert also alle unsere anderen Sinnesrezeptoren. In einer zunehmend anonymen Gesellschaft bleibt der Mensch vielfach auf Abstand zu seinem Umfeld, so dass unser Tast- und unser Geruchssinn immer seltener zum Einsatz kommen. Dieses Objekt spricht gezielt die beiden zuletzt genannten Sinne an. Es will befühlt und berochen werden. Vor allem aber will es dazu animieren, dass man seine Umwelt wieder besser „begreift“ und seiner Nase öfter mal die Chance gibt, den richtigen Riecher zu haben.“ von Margit Geist

Lorelei
Astrids ausgebildete Gesangsstimme weht sirenengleich über den Alten Hafen. Lockend, reizvoll, fordernd. Performance von Astrid Hensler

Der Kunstshop
Der Kunstshop entstand als Idee der Kontaktaufnahme mit den vielen Hafenbesuchern. Bei geöffnetem Fenster haben wir kleine Kunstobjekte verkauft, die direkt hier entstanden sind. Unser jüngster Teilnehmer, Malte Sodmann (12 J.), hat dabei die Rolle des Kioskbesitzersübernommen. Viele der Gespräche haben wir aufgezeichnet, sie waren in der Ausstellung vom Band zu hören. Malte Sodmann und die Gruppe
Linie – Körper – Farbe
Farbexplosion von Astrid HenslerHummelchen
Das zweite Leben einer Laugenpumpe vom Schrottplatz – als Hummelchen, von Malte Sodmann (12 J.)Hummelflug oder Der Traum vom Fliegen
„Wohl nichts hat die Menschheit über die Zeit so fasziniert wie die Idee, vogelgleich zu Fliegen. Viele haben es probiert und sind gescheitert, von Ikarus bis Otto Lilienthal. Auch die Moderne Wissenschaft und Technik ließ dem Menschen keine Flügel wachsen, aber ein tierisches Beispiel macht Mut, es weiter zu versuchen: Die Hummel kann nach physikalischen Erkenntnissen genauso wenig fliegen wie der Mensch, aber sie fliegt trotzdem. Die Kunst ist im Verhältnis zum Leben immer ein Trotzdem.“ von Margit GeistSonnenzeichen
Die Sonne malt ihre Spuren auf den Boden. So wird die Zeit sichtbar, das Immaterielle lesbar. Die Veränderung ist Teil der Installation von Astrid Hensler Die Sinnes-Schaltzentrale
In diesem Raum haben wir drei Wochen gearbeitet. Unsere Gedankensplitter und -fragmente haben wir, für alle sichtbar, gesammelt; so konnte jeder an den Ideen der anderen teilhaben – laut Denken ! Konzepte konnten gemeinsam weiterentwickelt werden. Von hier aus erfolgte die Planung der gesamten Ausstellung. …. die GruppeFinissage
Finissage der Sommerakademie und Ausstellungseröffnung der Ergebnisse am 15. August 2003 im Foyer der Architekturfakultät